HAUS FÜR POESIE

In ihren Gedichten prangert sie offen die Menschenrechtsverletzungen unter der seit über drei Jahrzehnten andauernden Diktatur des Präsidenten Yoweri Museveni in Uganda an und wurde dafür in ihrer Heimat mehrfach inhaftiert. „Worte, bloße Worte haben mich ins Gefängnis gebracht“, heißt es in ihrem Gedichtband „Im Mundexil“ (Verlag Das Wunderhorn 2025), aus dem Englischen übersetzt von Matthias Göritz, in dem sie ihre Erfahrungen als Dissidentin in Uganda und im deutschen Exil schildert. Einen Protest der „radical rudeness“ etablierte Nyanzi, der mit harscher, bewusst vulgärer Kritik die Tyrannei der ugandischen Regierung karikiert. Dieses Verfahren findet sich auch in den Gedichten Nyanzis wieder, in denen sie sich immer wieder direkt an Museveni wendet: „Auch im Exil / Weit weg vom Zuhause, das du vergewaltigt hast, / Werde ich Dir weiterhin im Arsch rumstochern, / Mit scharfen Worten in deinen Leopardenarsch stechen.” Die Gedichte des Bands zeugen von einem vehementen politischen Aktivismus – auch die Prozesse in Deutschland werden scharf beobachtet – gleichzeitig geht es um die persönliche Verlusterfahrung der Dichterin im Exil, um die Zerrissenheit zwischen neu gewonnener Freiheit und der Verbundenheit zur Heimat: „Exil ist nicht für immer. / Exil ist keine Kapitulation. / Exil ist nur ein Rückzug, um neue Strategien zu entwickeln.”

Stella Nyanzi im Gespräch mit Dzekashu MacViban

Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht. Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen.
Die Veranstaltung findet im Clubraum in der Akademie der Künste statt.